Durch Senkung des Rollwiderstands Spritkosten sparen und die Umwelt schonen
Ein geringer Rollwiderstand mindert den Kraftstoffverbrauch und schont dadurch die Umwelt (Senkung des CO²-Ausstoßes, Verringerung des Abriebs). Alle technischen Maßnahmen jedoch, die den Rollwiderstand verringern, gehen zu Lasten der Fahrsicherheit. Ist es also sinnvoll, diesbezügliche Mittel zu ergreifen? Und welche Methoden gibt es überhaupt?
Der Widerstand beim Rollen entsteht, weil die Verformungen des Reifens Wärme erzeugen. Diese geht ungenutzt verloren und kostet Sprit. Jedoch sind die elastischen Eigenschaften der Bereifung unverzichtbar, um Lenkung, Haftung und Federung zu ermöglichen.
Der Rollwiderstand verursacht ein Viertel des Spritverbrauchs
Der Rollwiderstand ist nicht das Einzige, wogegen ein Fahrzeug anzukämpfen hat. Verschiedene Fahrwiderstände müssen durch die Motorkraft überwunden werden:
- Reibungswiderstände (in Getriebe und Motor)
- Trägheitskräfte (vor allem beim Anfahren und Beschleunigen)
- Luftwiderstand (insbesondere beim schnelleren Fahren)
- Schwerkraft (bei Steigungen)
- Rollwiderstand (zwischen Reifen und Untergrund)
Der Anteil des Rollwiderstands beträgt hierbei rund 25 Prozent. Das heißt, etwa ein Viertel des Kraftstoffverbrauchs lässt sich direkt auf die Bereifung zurückführen.
Wie lässt sich der Rollwiderstand verringern?
Der Rollwiderstand der Reifen hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Reifenbreite
- Reifenluftdruck
- Reifenmaterial
- Profilbeschaffenheit
- Beschaffenheit des Untergrundes
Wer also schmale Reifen fährt und den Reifendruck erhöht, kann den Rollwiderstand verringern. So lässt sich Sprit sparen, was der Umwelt zugutekommt. Aus diesem Grund ist der Rollwiderstand (beziehungsweise die Kraftstoffeffizienz) auch eines der Kriterien, nach welchen das neue EU Reifenlabel die Qualität eines Autoreifens bemisst.
Der Trend jedoch geht zu immer breiteren Reifen – insbesondere bei höheren Automobilklassen. Die Optik ist in diesem Fall das entscheidende Kriterium.
Auch eine Druckerhöhung ist nur bedingt möglich, gelangt sie doch aufgrund der Verschlechterung von Fahrkomfort und -sicherheit bei 0,2 bis 0,3 Bar an ihre Grenzen. Die Kraftstoffersparnis indes ist vergleichsweise gering.
Rollwiderstand durch Energiesparreifen senken
Um den Rollwiderstand zu senken, kommen vermehrt Leichtlauf-Reifen (Energy-Reifen, Eco-Reifen) auf den Markt. Ihre Laufflächendesigns und Gummimischungen sind speziell auf einen geringen Rollwiderstand optimiert. Somit sinken zwar Benzinverbrauch und Verschleiß, jedoch zu Lasten guter Haftung – insbesondere bei Nässe. So schneiden Leichtlauf-Reifen in unabhängigen Tests bisher zumeist schlechter ab als Reifen, die nicht auf einen geringen Rollwiderstand optimiert sind. Alle Testsieger aktueller Reifentests können Sie hier miteinander vergleichen und günstige Angebote finden.
Fazit
Wer technische Maßnahmen ergreift, die den Rollwiderstand der Reifen verringern, kann Kraftstoff sparen und einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Verglichen mit einem verantwortungsbewussten Fahr- und Nutzungsverhalten (Fahrgemeinschaften, Car-Sharing, Fuß vom Gas, Vermeidung unnötiger Fahrten) sind die potenziellen Einsparungen jedoch vergleichsweise gering.
Autor: Henrik Lode