Wie lange halten Longlife-Öle, und sind sie für jedes Fahrzeug geeignet? Was ist der Vorteil von Leichtlaufölen? Lesen Sie hier, was es mit den neuesten Entwicklungen im Bereich der Motoröle auf sich hat.
Hersteller und Werkstattbetreiber empfehlen in der Regel, einmal im Jahr den Wagen zur Wartung zu bringen und dabei auch gleich einen Ölwechsel vornehmen zu lassen. Dabei wird die Lebensdauer moderner Motoröle immer länger, so dass ein so häufiger Wechsel oft gar nicht unbedingt notwendig ist. Doch woher weiß der Fahrer, wann er das Öl in seinem Motor wechseln lassen sollte? Schließlich hängt dies von einem Zusammenspiel verschiedenster Faktoren wie Fahrstil, Temperaturen, Zustand des Motors usw. ab. Und der Motor kann schwerlich Bescheid geben, wann er neues Öl braucht – oder?
Longlife Service
Bei einigen Fahrzeugen kann der Motor dies inzwischen tatsächlich. Das funktioniert so: Eine Reihe von Sensoren sammeln Daten zum Ölstand, dem Kraftstoff-Verbrauch, der Geschwindigkeit und Drehzahl sowie dem Bremsverschleiß. Anhand dieser Daten wird die Motorbelastung berechnet. Im Display wird dann schließlich der Termin für den nächsten Ölwechsel sowie die nächste Inspektion angezeigt. Longlife-Service nennt sich diese Funktion, die bereits bei einigen Modellen verschiedener Marken integriert ist.
Für Fahrzeuge mit einem solchen Longlife-Service werden spezielle Longlife-Öle konzipiert. Weder beim kompletten Wechsel noch beim Nachfüllen darf ein anderes als das vom Hersteller freigegebene Öl verwendet werden. Sowohl die Angaben zur Marke wie die Spezifikationen zu Viskosität und Qualität müssen streng eingehalten werden, sonst kann es zu Motorschäden kommen. Da Longlife-Öle nicht immer überall zu kaufen sind, ist es ratsam, stets einen Kanister auf Vorrat im Auto mitzuführen. Der Preis liegt zum Teil allerdings deutlich über dem herkömmlicher Motoröle, das sechs- bis zehnfache muss für bestimmte Marken hingeblättert werden.
Bei einigen Fahrzeugen mit Longlife-Service sind mit diesem neuen Konzept Höchstlaufleistungen von bis zu 30.000 km beim Benziner und bis zu 50.000 km beim Diesel möglich. Im Stadt- und Kurzstreckenverkehr verkürzen sich die Intervalle zwischen den Ölwechseln jedoch auf Grund der stärkeren Motorenbeanspruchung. Longlife-Öle gehören immer zur Gruppe der Leichtlauföle. Es gibt allerdings auch Leichtlauföle, für die kein Fahrzeug mit Longlife-Service Voraussetzung ist.
Leichtlauföl
Wer Kraftstoff sparen will, kann unter Umständen eben auf ein Leichtlauföl umsteigen. Vor allem für Stadtautos, die meist im Kurzstreckenbetrieb fahren, kann dies lohnen. Hier können bis zu 6 % Kraftstoff gespart werden. Fahrzeuge mit bestimmten Abgasnachbehandlungssystemen, z. B. Dieselmotoren mit Partikelfilter, brauchen auf jeden Fall ein Leichtlauföl.
Leichtlauföle sind synthetische oder Hydrocracköle, welche einen geringeren Reibungsverlust als herkömmliche Mehrbereichsöle aufweisen. Sie haben einen hohen Viskositätsindex und einen geringen Verdampfungsverlust, das senkt nicht nur den Kraftstoff- sondern auch den Ölverbrauch. Leichtlauföle liegen in der der ACEA C-Klasse (C1, C2, C3 oder C4) und meist in den SAE-Klassen 0W-30, 0W-40, 5W-30 und 5W-40. API-Leichtlauföle tragen den Hinweis Low-SAPS- oder Low-Ash-Öl auf der Verpackung.
Wie die Longlife-Öle sind sie etwas teurer als gewöhnliche Motoröle, im Durchschnitt kosten sie das doppelte bis dreifache. Durch den geringeren Öl- und Kraftstoffverbrauch lässt sich das wieder ausgleichen. Um richtig zu sparen, empfiehlt sich jedoch auch hier: Vergleichen Sie die Preise verschiedener Hersteller und Shops – Sie finden immer wieder gute Angebote und Rabattaktionen. Wie immer, wenn es um das richtige Motoröl geht, gilt auch bei den Leichtlaufölen: Beachten Sie die Angaben Ihres Fahrzeugherstellers zu Qualität und evtl. Marken, die sich für den Motor Ihres Kfzs eignen. Auch auf der Verpackung des Öls selbst finden sich meist Angaben, für welche Fahrzeuge es verwendet werden kann.
Fazit
Leichtlauf- und Longlife-Öle senken den Sprit- und Ölverbrauch. Longlife-Öle sind speziell konzipiert für Kraftfahrzeuge mit dem entsprechenden Longlife-Service, der individuell die Motorbelastung berechnet. Leichtlauföle können auch in anderen Fahrzeugen zum Einsatz kommen, Angaben dazu finden sich sowohl in der Kfz-Bedienungsanleitung sowie auf den Öl-Kanistern. Vor allem, wer viel innerorts fährt, kann mit einem Leichtlauföl Kraftstoff sparen.
Autorin: Irma Hollander
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